Ersatzkinder Deutschland
Ersatzkinder Deutschland
Eine Seite von Ersatzkindern - für Ersatzkinder
Warum diese Plattform?
Das Thema “Ersatzkind” ist in Deutschland sowohl bei Ärzten, als auch bei Therapeuten ein relativ unbekanntes Terrain.
Theoretisch sind der Begriff und die damit verbundenen Leiden zwar schon seit den 60ern bekannt, doch findet man bei uns kaum Anlaufstellen, die sich dieser spezifischen Problematik annehmen. Daraus folgt oft eine jahrelange Ärzte, Therapeuten, und Kliniken-Odyssee, die für Betroffene meist dennoch keine wirkliche Besserung bringt. Es werden diverse Diagnosen gestellt, die zwar versuchen, das Leiden der Betroffenen irgendwie einzuordnen und zu benennen, doch haben wir selbst jahrelang die Erfahrung gemacht, dass weder Diagnosen, noch Therapien etwas nützen, solange man den eigentlichen Kern der Thematik übersieht:
Ich bin ein Ersatzkind.
Um diesem Thema Raum und Gehör zu geben, darüber aufzuklären und sowohl die Gesellschaft, als auch Fachleute dafür zu sensibilisieren, haben wir diese Plattform ins Leben gerufen. Da wir drei es als unglaubliche Erleichterung erleben, dass unser diffuses Leid einen Namen hat, möchten wir durch diesen Austausch dazu beitragen, dass anderen Betroffenen frühzeitiger und gezielter geholfen werden kann, und dass auch sie einen Namen für ihre Leiden bekommen, der mehr ist als eine bloße Aneinanderreihung von Symptomen und Diagnosen.
Zunächst einmal, was versteht man überhaupt unter einem „Ersatzkind“? Ein Ersatzkind ist, wer nach dem Tod eines anderen Kindes geboren ist und wer - in einem realen Sinne - dessen Platz oder Rolle im Leben einnimmt. (Nach Henry Abramovitch, Tel Aviv) Strikt definiert, wird ein Ersatzkind „gezeugt“, um ein anderes, „verlorenes“ Kind zu „ersetzen“. (Kristina Schellinski, Freiburger Forum, 4. Mai 2007, Das Leben nach dem Tod: Die Problematik des Ersatzkindes zwischen Wiederauferstehung und Selbst-Geburt). Es kann auch ein Kind sein, das den Tod des Geschwisters miterlebt hat, überlebt hat und dessen Rolle übernimmt. (Fall beschrieben von Stolorow und Stolorow [1987]).
Allerdings möchten wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass nicht jedes Kind, welches nach dem Tod eines Geschwisterkindes geboren wird, zwangsläufig ein Ersatzkind ist. Wenn die Eltern sich trauen zu trauern, und sich somit vom verstorbenen Kind verabschieden können, kann eine gesunde Beziehung zum nachgeborenen Kind entstehen.
Das Ersatzkind-Syndrom erhält manchmal beispielsweise gerne Diagnosen wie z.B.
- Depression
- Anpassungsstörung
- Angststörungen wie z.B. Soziale Phobie, Agoraphobie, generalisierte Angststörung
- Zwangsstörungen
- oder Anteile von anderen Persönlichkeitsstörungen.
Doch es ist so viel mehr als das.
Ersatzkinder
- leiden häufig unter unerklärlichen Schuldgefühlen
- haben Probleme ihren Platz im Leben zu finden
- fühlen sich häufig nicht dazugehörig und außen vor
- fühlen eine innere Leere
- leiden unter Beziehungsproblemen
- haben Probleme, ihre eigene Identität zu finden
- können psychosomatische Störungen auftreten
Zudem treten bei vielen Ersatzkind Betroffenen auch psychosomatische Symptome auf.
DISCLAMER
Diese Seite ist von Ersatzkindern für Ersatzkinder.
Wir können und dürfen keine Diagnosen stellen und sind keine Psychotherapeutinnen oder Ärztinnen.
Wir wollen Betroffenen eine Plattform zum Austausch und Informieren anbieten.